Beim Betriebssystem-Update von Windows 7 oder Windows 8.1 auf Windows 10 erscheint während des Installationsvorgangs die Ausschrift, dass man ganz entspannt der Software bei ihrer Arbeit zuschauen könne. Aber so ganz entspannt verlief der Vorgang auf einem PC von mir nicht.
undefinedZunächst hatte ich zwei Tage nach der Veröffentlichung der finalen Version – also am 31.07.2015 – das Update auf einem Notebook mit der 32-Bit-Version von Windows 8.1 versucht. Das dauerte zwar eine geraume Zeit, dann lief das System aber ohne Probleme. Allerdings nutze ich diesen Rechner nur sporadisch zum „Surfen im Internet“ und für Testzwecke. Außer dem Betriebssystem, dem Browser Firefox und einigen Standardtools war keine weitere Software installiert. Für den Windows-10-Updater also ein leichtes Spiel.


Danach entschloss ich mich, einen Windows-7-PC eines Firmennetzwerkes umzustellen. Es handelte es sich um einen PC, der nicht mehr produktiv genutzt wurde, weil eben durch ein neues Gerät ersetzt. Also war das Risiko gering. Die Installation verursachte dann auch das erste kleine Problem. Der im Firmennetzwerk laufende „McAfee VirusScan Enterprise“ war in der aktuell eingesetzten Version nicht kompatibel zum neuen Betriebssystem. Der Softwarehersteller (McAfee Inc.) hatte aber bereits einen Patch zum Download zur Verfügung gestellt.

Nach den zwei erfolgreichen Updates wagte ich mich an meinen eigenen PC, den ich auch gewerblich nutze. Natürlich hatte ich mir die Recover-CD bereitgelegt, alle Treiber gesichert, ein Backup der Daten gezogen und diese ohnehin getrennt von der Systempartition gespeichert.  Das Update verlief zunächst störungsfrei.

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Nach zwei Stunden dann die Ernüchterung:

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Die Systemwiederherstellung griff und eine gute halbe Stunde später hatte ich wieder mein Windows 7 auf dem PC. Die Analyse der BAD_POOL_HEADER-Fehlermeldung deutete auf ein Treiberproblem oder einen Hardwarefehler hin. Nach RAM- und Festplattentest konnte das Letztgenannte ausgeschlossen werden. Ich beendete alle nicht benötigten Dienste, schaltete die Treiber von nicht benötigten Geräten ab (Webcam, Bluetooth) und deaktivierte vorsichtshalber auch noch meinen Virenscanner.

Und tatsächlich, die Installationsroutine lief durch.

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Zu früh gefreut. Beim Versuch, die Systemeinstellungen herzustellen,

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kam erneut der Bluescreen mit der dubiosen BAD_POOL_HEADER-Fehlermeldung. Nur ging jetzt gar nichts mehr. Es war kein Wiederherstellungspunkt für Windows 7 vorhanden, der abgesicherte Modus startete ebenfalls nicht (Bluescreen). Über eine Boot-CD konnte ich wenigstens noch auf die Festplatte schauen. Hier lag jetzt neben dem nicht funktionierenden Windows 10 noch das alte Betriebssystem Windows 7. Und meine Systempartition war fast voll.

Am nächsten Tag fand ich im Internet gleiche oder ähnliche Leidensgeschichten und den Hinweis auf den Verantwortlichen für das Desaster – den NVidia-Treiber der Grafikkarte. Mittlerweile gibt es neue Treiber des Grafikkartenherstellers und Diskussionen im Web dazu. Nur das half mir damals auch nicht mehr.

Nach kurzem Zögern entschloss ich mich, die Systempartition zu formatieren, Windows 7 zu installieren, mit den dringend notwendigen Updates zu versehen, auf den NVidia-Treiber gänzlich zu verzichten und dann das Windows-10-Update laufen zu lassen. Das funktionierte jetzt völlig störungsfrei. Wie erwartet.

Der Vorteil dieser für mich de facto drei Tage dauernden Prozedur: Ich habe nun wieder einen völlig sauber installierten PC ohne die über Jahre angesammelten Tools und Programme, die eigentlich niemand braucht. Nachteil: Ich musste meine benötigte Software (Virenscanner, Office, Bild- und Videosoftware usw.) noch einmal neu installieren. So ganz fertig bin ich damit immer noch nicht…