Um eine (Blog-)Software nutzen zu können, muss man sie zunächst installieren. Eine deutsche Installationsanleitung für Dotclear gibt es auf der Website www.tbtip.de mit mehreren Screenshots. Vorausgesetzt man verfügt über einen Webspacezugang mit PHP-Unterstützung und der Möglichkeit, eine MySQL-Datenbank anzulegen, sollte die Installation keine Probleme bereiten. Sollte.

Zunächst speichern wir von der Website http://dotclear.org/download die aktuelle Version auf unserem PC und entpacken das ZIP-Archiv. Mit einem FTP-Programm schieben wir die gesamte (entpackte) Ordnerstruktur in unseren Webspace. Jetzt sollen wir auf die Ordner "cache" und "public" volle Zugriffsrechte setzen (chmod 777). Nur wo ist der Ordner „public“? In der von mir installierten Version gab es ihn nicht. Ich empfehle deshalb, diesen neu anzulegen, direkt als Ordner im Homeverzeichnis (also normalerweise „dotclear“ sofern man nicht einen anderen Namen bei der Installation vergeben hat). Nun sind noch im Ordner "admin" -> "install" den darin befindlichen Dateien "check.php", "index.php" und wizard.php" mit chmod die Rechte 755 zu geben (das bedeutet für den Nutzer der Website neben dem Lese- noch das Ausführungsrecht).


Jetzt kann die Website aufgerufen werden. Wie in den bereits beschriebenen Testumgebungen (Blogsoftware Geeklog und Textpattern), habe ich beim Gratishoster Hostinger.de meinen ersten Installationsversuch vorgenommen und die Einrichtung des Blogs über die URL
dietester.url.ph/dotclear/admin/install/ gestartet. Es erscheint folgender Installationsbildschirm:

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Um fortzufahren, muss also eine MySQL-Datenbank beim Provider angelegt werden. Dies geht bei Hostinger.de sehr schnell und einfach. Also die Daten in die Installationsmaske übertragen und…

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Das war wohl nichts. Wie schon im vorhergehenden Screenshot zu sehen ist, verweist man auf mögliche Schwierigkeiten und die Möglichkeit der manuellen Bearbeitung der Datei config.php. Normalerweise hätte ich hier abgebrochen und würde sagen, „für Normalanwender“ nicht brauchbar. Die Installation wollte ich aber doch abschließen. Ehe ich mich in die englischsprachige Dokumentation vertiefe, probiere ich es einfach noch einmal bei einem anderen Gratishoster. Ich betreibe bei bplaced.net neben einer kleinen Website auch noch eine Testumgebung. Also den gesamten Installationsvorgang nochmals gestartet und siehe da: es funktioniert.

Hier ist der Demo-Blog zu sehen: Dotclear-Demoblog ABC

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Einige Hoster (Anbieter von Webspace) haben sich dem „Installations-Problem“ der Anwender gestellt und bieten einen sogenannten Autoinstaller an. Wer Glück hat, findet bei seinem Anbieter Dotclear in diesem Paket. Hostinger.de bietet Dotclear leider nicht an.

Nach der Installation wollte ich in der Grundkonfiguration meinen Artikel „Blogsoftware im Überblick“ erfassen. Da das Paket in den Grundeinstellungen nur Französisch und Englisch bietet, kann man zunächst im Dashboard die Sprache auf Deutsch umstellen.

Über „neuen Eintrag“ kommt man im Dashboard zum Editor für die Erfassung eines neuen Artikels. Immerhin wird uns ein – wenn auch etwas spartanischer - WYSIWYG-Editor (ein Werkzeug, mit dem man ähnlich einer bekannten Textverarbeitungssoftware Texte erstellen und Bilder einfügen kann) angeboten. Mit diesem gelingt es mir, recht problemlos den Artikel „Blogsoftware im Überblick“ einzufügen und ein Bild hochzuladen. Die Konfiguration des Blogs über das Dashboards ist einfach und übersichtlich. Zur Erweiterung der Grundkonfiguration durch Themes und/oder Plugins sei auf die Seite http://dotclear.org/ verwiesen. Leider gibt es viele Erweiterungen nur in französischer und englischer Sprache, oft auch nur französische Anleitungen. Zwar hatte sich 2011 eine deutsche Community mit eigenem Forum gebildet, aber im Sommer 2014 ihren Dienst schon wieder eingestellt. Das gesammelte Wissen findet man jetzt auf der Seite http://www.tbtip.de/dotclear/ .


Fazit: Dotclear ist eine ausgereifte Blogsoftware auf der Basis von PHP-Scripts unter Verwendung einer (MySQL-)Datenbank, allerdings eher auf im französischsprachigen Sprachraum verbreitet. Installation und Konfiguration erfordern einigen Aufwand und werden unerfahrene Nutzer möglicherweise überfordern. Positiv hervorzuheben sind die durchdachte Nutzerverwaltungen und die sehr einfachen Anpassungsmöglichkeiten über die Konfiguration. Für kleine Unternehmen, die ihre News schnell und unkompliziert veröffentlichen möchten, kann ich die Software wegen des Installationsaufwandes und der mangelhaften deutschen Sprachunterstützung nur bedingt empfehlen. Die in Deutschland nur geringe Verbreitung der Blogsoftware wird durch die eigene Facebookseite der deutschen Dotclear-Community bestätigt, die zum Datum der Veröffentlichung dieses Artikels am 29.09.2014 gerade einmal 9 (neun!) „gefällt mir“-Einträge aufweist.